Wie kann man nun die Geschlechter bei den Malawi-Buntbarschen unterscheiden?

Diese Frage stellen sich sehr viele Aquarianer. Bei adulten und ausgefärbten Tieren ist dies meist kein Problem. Allein aufgrund einer völlig unterschiedlichen Farbe, kann man von vielen Arten, die erwachsenen Männchen von den Weibchen unterscheiden. Die beiden unten aufgeführten Beispiele Aulonocara redrubin und Melanochromis auratus verdeutlichen dies. Spitzer ausgezogene Rücken- und Afterflossen sind in meinen Augen ein sehr, sehr unsicheres Merkmal.

 

 

Bei den Non-Mbunas funktioniert diese Methode ganz gut. Aber es gibt mehrer Arten, da sehen die Weibchen und die Männchen auf den ersten Blick identisch aus, wie das Beispiel Pseudotropheus socolofi zeigt.

 

 

Jetzt wird es also schwieriger. Und wie sieht es dann erst bei den Jungtieren aus? Man sollt das Verhalten der Tiere mit dem Beginn der Geschlechtsreife (bei vielen Mbunas so ab 5-6cm) genau studieren. Auch kleine Veränderungen im Farbmuster können auf das bevorstehende Umfärben eines Männchens hindeuten. Diese Merkmale sind aber sehr vage und garantiert keine fachgerechte Geschlechterbestimmung. Eine weit verbreitete und ihn vielen Büchern beschriebene Möglichkeit der Geschlechterbestimmung, sind die "Eiflecken", eiähnliche Attrappen auf der Afterflosse der Männchen. Beim Betrachten der oben abgebildeten Pseudotropheus socolofi mag diese Möglichkeit sehr einfach erscheinen. Aber leider haben auch viele Weibchen "Eiflecken", wie die folgenden Bilder von Metriaclima estherae zeigen. 

 

 

Die sicherste Unterscheidung ist die Untersuchung der Genitalpapille (Geschlechtsöffnung). Hierfür muss man den zu bestimmenden Fisch herausfangen und vorsichtig in der unbedingt feuchten Hand umdrehen. Jeder Fisch hat am hinteren Bauch 2 Körperöffnungen. Der After und die Genitalpapille. Bei einem Männchen sind diese beiden Öffnungen gleich groß. Bei einem Weibchen ist die Geschlechtsöffnung 2-4mal so groß. Bei Jungtieren ist dieser Größenunterschied im Durchmesser deutlich weniger ausgeprägt. Nahezu 100%ig kann man das Geschlecht erst bestimmen, wenn die Tiere zum ersten Mal abgelaicht haben. Die Bilder zeigen die Genitalpapillen von Metriaclima estherae.

 

 

Viele Aquarianer fragen mich nach dem Geschlechtsunterschied bei Synodontis multipunctatus, dem Kuckuckswels. Bei diesen Fiederbartwelsen kann man das Geschlecht an mehreren Kleinigkeiten bestimmen. Die Männchen sind schlanker und etwas kontrastreicher, als die etwas fülligen und insgesamt dunkleren Weibchen. Allerdings fällt dieser Unterschied erst im direkten Vergleich auf.

Wenn man die Welse von der Seite betrachtet, fällt noch ein kleiner bedeutender Unterschied auf. Die männlichen multipunctatus haben kurz vor der Afterflosse einen kleine, etwas 2-3mm langen "Dorn". Bei den Weibchen ist der Bauch an dieser Stelle gerade, oder hat eine kleine, flache, kaum erkennbare Beule.

 

 

Bei dem folgenden Bild sieht man jetzt beide Geschlechter im direkten Vergleich. Links das Weibchen und rechts das Männchen. Der weiße Dorn ist wunderbar zu erkennen.